• Anstellung. Jede Person in einem Unternehmen hat eine Anstellung, unabhängig davon, wie viele Rollen sie am Ende bei ihrer Tätigkeit im Unternehmen ausführt. Üblicherweise beinhaltet die Anstellung einen Arbeitsvertrag mit den dazugehörigen Arbeitsbedingungen. Es gibt Unternehmen, die unter einer Funktion, die der Anstellung zugrunde liegt, mehrere Rollen zuweisen. Die SBB, z.B., subsubmiert diverse Rollen in der Funktion BizDevOps Engineer. So gibt es für alle Rollen in dieser Funktion nur eine Anstellung. Beispiel: Eine Person in der Rolle Application Engineer oder Business Analyst wird als BizDevOps Engineer eingestellt.
• Funktion. Unternehmen unterscheiden gelegentlich zwischen Funktion und Rolle. Das ist üblicherweise dann der Fall, wenn es zu einer Funktion mehrere Rollen gibt. Siehe dazu das Beispiel von der SBB. In Unternehmen, in denen diese Unterscheidung nicht nötig ist, ist die Funktion der Rolle gleichgesetzt.

• Stellenbeschreibung. Jede Person in einem Unternehmen bekommt neben der Anstellung auch eine Stellenbeschreibung. Diese ist unternehmens-spezifisch und leitet sich von den Rahmenbedingungen der auszuführenden Rolle ab: Aufgaben, Befugnis, Verantwortung – klassisch AKV.
• Salär oder Honorar. Die Anstellung bestimmt das Salär oder im Falle von Freelancern das Honorar. Wir verweise dazu gerne auf die Salär- und Honorar-Studien der swissICT
• Befugnis. Eine Person hat, basierend auf ihrer Rolle verschiedene Befugnisse. Diese sind unternehmens-spezifisch und leiten sich von der Organisationsgovernance ab.
• Verantwortung. Aufgaben bringen gewisse Verantwortungen mit sich. Diese sind unternehmens-spezifisch. Wir konzentrieren uns auf die Formulierung von Aufgaben und überlassen den Unternehmen, die Verantwortung abzuleiten.

Im Zentrum des Modells steht die Rolle, die durch verschiedene miteinander verknüpfte Elemente beschrieben wird. Jede Rolle hat

• Bezeichnung in deutsch und englisch
• Kurzbeschreibung (konzentrierte Zusammenfassung der Hauptaufgaben)
• Synonyme Bezeichnungen
• Rollen-Nummer
• Level: S1 – S5 / M1 – M4
• Beschreibung der Aufgaben
• Ausbildung
• Kompetenz und Kompetenzstufe

Das Level einer Rolle wird durch die zugrunde liegenden Kompetenzen und ihren Kompetenzstufen bestimmt. Wir unterscheiden zwischen den Level S1 bis S5 und M1 bis M4. Die Namensgebung der Level ist unternehmensspezifisch. Ein sehr bekanntes Namensmuster, welches in diesem Werk lange Zeit verwendet wurde, ist:

• S1: Junior
• S2: Professional
• S3: Senior
• S4: Expert
• S5: Senior Expert
• M1: Unteres Management
• M2: Mittleres Management
• M3: Höheres Management
• M4: Oberes Management

In diesem Werk haben wir lediglich die Level angegeben, die in genügender Anzahl in der swissICT Salärstudie vorkommen.

Die Aufgaben einer Rolle sind in Fachliche Aufgaben und Aufgaben mit sozialer Interaktion unterteilt. Wir machen diese Unterscheidung, um hervor zuheben, dass in der ICT nichts ohne Teamwork funktioniert und alle Rollen in der Interaktion mit anderen Menschen steht – meistens interdisziplinär.

Die Ausführungen einer Rolle setzt spezifische persönliche, Fach- und Methoden- sowie Business- und stellenbezogene Kompetenzen voraus. Das Werk Rollen der ICT verwendet ein und dasselbe Kompetenzmodell für Rollen. Es wird lediglich zwischen Kompetenzstufe unterschieden. Diese Kompetenzstufen legen fest, wie gut eine Kompetenz beherrscht wird und beeinflussen somit direkt, wie effektiv jemand in der jeweiligen Rolle agieren kann.